Die kroatischen Behörden suchen fieberhaft nach zehn Spielern der burundischen U-19-Handball-Nationalmannschaft. Noch vor Ende des Turniers verliessen sie ihre Hotelzimmer.
20 Minuten: fast alle Spieler des Nationalteams verschwunden.
Es stösst durchaus auf Verständnis, dass junge Menschen aus Burundi ihr Glück in Europa suchen. Weil sie schon mal in der Europäischen Union angekommen sind, haben sie sich dazu entschieden. Wahrscheinlich sind sie von Kroatien aus weitergezogen, nach Frankreich oder Belgien, also dorthin, wo nur leichte sprachliche Verständigungsprobleme entstehen können, oder nach Deutschland mit seinen ordentlichen Sozialleistungen.
Wer möchte schon für ein paar Cent die Stunde arbeiten? Importprodukte erfolgreich zu vermarkten oder verkaufen, sind dort Wunschträume und entpuppten sich zu oft als Schäume. Ferner gestaltet sich eine sinnstiftende Zukunft in einer desolaten Wirtschaft mehr als nur stark herausfordernd. Doch wer geht in Burundi überhaupt eine solche Herausforderung an? Es sind Spitzensportler, Burundi investierte enorm in solche jungen Männer, doch jetzt fliehen sie; «das Hotelzimmer leer!»
Können wir gegenüber irgendwem Vorwürfe erheben? Drücken wir uns nicht öfters vor Verantwortungen? Zögern wir lediglich aus Angst vor Misserfolgen? Und sind jene Spieler, welche in ihr armes afrikanisches Land zurückkehren, Dummköpfe? Spätestens dann, sobald die Emigranten mit Geld «um sich werfen können» – sollten wir Zeichen hinsichtlich Chancen in Burundi setzen, aber auch Bürgern aus Burundi verhelfen, solche Chancen zu schaffen.
Die wirtschaftliche Ungerechtigkeit sollte dringendst behoben werden. Und so hart dies klingt, wir sollten doch gerade auf Spieler aus Burundi unser Augenmerk richten, damit diese auch dorthin zurückreisen. Denn sie könnten die Wirtschaft Burundis zumindest etwas in Schwung bringen.
Allerdings stellen sich hier wiederum dringliche Fragen wie beispielsweise darüber, wie sich diese Sportler, beziehungsweise alle Einwohner in Burundi viel besser schützen könnten.
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